Donnerstag, 30. Januar 2014

Café FAU Jena

Interview mit Anna Kaufmann, der Besitzerin des FAU in  der Neugasse 37 in Jena
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Ich bin dem Tipp vieler Freunde und Bekannte nachgegangen und habe mich spontan und ohne Vorankündigung auf den Weg ins FAU gemacht, um mir eine eigene Meinung über die Atmosphäre dort zu machen, einen Cappuccino mit Hafermilch zu probieren und vielleicht mit etwas Glück mit einer Aushilfe sprechen zu können. Ich hatte mehr als Glück und durfte sogar mit der Besitzerin und Gründerin des FAU ganz persönlich sprechen. Entstanden ist ein sehr interessantes, aufschlussreiches und fröhliches Gespräch, mit einer (wie ich finde) sehr mutigen, jungen Frau. Lest selbst!


Saskia:

Hallo Anna, danke dass du nach meinem unangekündigten Überfall ein paar Minuten Zeit hast für ein kurzes Interview.
Anna: 

Sehr gerne, jetzt am Nachmittag ist der Ansturm auch erst einmal geschafft.
Saskia:

Erstmal interessiert mich, seit wann es dieses Café / Restaurant überhaupt gibt.
Anna: 

Langsam nähern wir uns unserem ersten Geburtstag. Am 7. März 2013 haben wir zum ersten Mal unsere Türen geöffnet. Es war ein Donnerstag und ich weiß noch genau, wie gespannt ich darüber war, wie die Leute auf das FAU reagieren werden. Als wir um 14 Uhr die Tür aufschlossen, stand bereits eine ganze Menschentraube in der Straße. Alle wollten unsere veganen Burger probieren!
Saskia:

Das klingt nach einem traumhaften Start, aber wie kamst du überhaupt auf  die Idee, diesen Laden zu eröffnen?
Anna: 

Es war schon immer mein Traum, beziehungsweise mein Plan B, irgendwann ein eigenes Café zu eröffnen. Ich bin im Prinzip in einem Café groß geworden, da meine Eltern auch Besitzer eines Ladens sind. Nachdem ich mein Studium der Ernährungswissenschaften abgeschlossen hatte und trotz langer Jobsuche arbeitslos blieb, wurde der Wunsch eines eigenen Ladens größer. Damals kannte ich Leute, die einen Fairtrade Laden (Grünschnitt) in der Zwätzengasse führten. Sie boten mir an, eine Café-Ecke in dem Laden zu eröffnen und zu testen, ob es überhaupt Leute gibt, die sich für die vegane Küche interessieren. Dem war so, schon bald hatten wir einen großen Kundenstamm, so dass wir auf Grund von Platzmangel umziehen musste. Das war im Prinzip die  Geburt des FAU...
Saskia:

Es ist bestimmt schön zu merken, dass die eigene Idee so gut ankommt. Bisher bist du also glücklich, diesen Schritt gemacht zu haben?
Anna: 

Ja, auf jeden Fall!
Saskia:

Wie viele Leute gehören denn mittlerweile zu deinem Team? Und wer zaubert die fantastischen Speisen?
Anna: 

Neben mir gibt es noch eine Festangestellte, sonst helfen mir noch fünf StudentInnen aus. Kochen tue ich hauptsächlich selbst, denn es ist gar nicht so einfach einen geeigneten Koch zu finden, der sowohl Ahnung und Interesse an der veganen Küche hat, als auch den Mut in einem richtigen Café an dem Herd zu stehen. Bei den Kuchen & Cupcakes helfen alle. Auch die Rezepte dazu variieren häufig und viele von denen sind Ideen meiner Aushilfen. Ich finde es schön, immer wieder neue Inspirationen in die Auswahl einfließen zu lassen.
Saskia:

Es scheint, als würde diese Vielfalt auch den Gästen besonders gut zu gefallen. Hast du ein eigenes Lieblingsgericht, beziehungsweise etwas, was du besonders empfehlen kannst?
Anna: Das ist schwierig....ich denke aber mein persönlicher Favorit ist der „Kichererbsenbraten“. Der sieht tatsächlich aus, wie ein „echter Braten“. Natürlich ist er aber völlig vegan und besteht hauptsächlich aus Kichererbsenmehl. Dazu ein feiner Nudelsalat und das Mittagessen ist perfekt.
Saskia:

Klingt lecker, da bekommt man direkt Appetit! Zum Schluss würde mich noch interessieren, welches Publikum hier täglich ein und aus geht. Wie würdest du das Publikum beschreiben?
Anna: 

Das ist sehr interessant, weil mich das selbst überrascht hat und immer wieder freut. Die Leute, die uns besuchen sind sehr, sehr gemischt. Sowohl älteres Publikum, als auch StudentInnen und Familien. Viele kommen hierher, weil sie bereits vegan leben, aber andere sind einfach neugierig und haben in den Medien oder von Familie und Freunden von der veganen Küche gehört und möchten es selber testen. Vor allem diese Neugier erfreut mich immer wieder, denn einen Veganer muss ich nicht mehr überzeugen, aber wenn ich jemandem beweisen kann, dass vegane Kost alles andere als langweilig und eintönig ist, habe ich mein Ziel erreicht.

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